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Schönheit kommt von innen und von aussen: Die Kosmetikmeisterin Anja Burkhardt im Interview

Das Interview führte: Thomas

Kosmetik in Regensburg: Wohlfühlen, Fußpflege

Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin die Anja, dreissig Jahre jung, Kosmetikerin nein Kosmetikermeisterin (lacht) und seit sieben Jahren selbständig.

Wie bist Du dazu gekommen?
Zur Selbständigkeit oder zur Kosmetikerin?

Fangen wir mit der Kosmetik an!
Ich habe davor schon eine Ausbildung zur Automobilkauffrau gemacht, was natürlich eine ganz andere Richtung ist (lacht). Manchmal muß man eben Dinge ausprobieren um zu sehen was einem keinen Spaß macht! Aber ich hatte schon immer Lust kreativ zu sein und Leuten etwas gutes zu tun. Und da meine Mutter schon Kosmetikerin war, habe ich wohl doch schon etwas mit auf den Weg bekommen, also ein Faible für Gesundheit und Schönheit. Während meiner "Automobil-Karriere" wußte ich ziemlich bald daß ich das nicht länger machen will. Deshalb habe gleich danach die Ausbildung zur Kosmetikerin gemacht. In Stuttgart, denn dort war eine staatlich anerkannte Ausbildung möglich. Nur in Baden-Württemberg und Hessen gab es diese staatliche Anerkennung damals. In Bayern gibt es das nach wie vor nicht. Kosmetikerin ist kein geschützter Titel und deswegen ist leider auch die Ausbildung nicht einheitlich geregelt. Seit 2015 gibt es nun auch den Handwerksmeister im Kosmetik-Gewerbe, den ich gleich im ersten Kurs mitgemacht habe und Ende 2016 sogar als Beste abgeschlossen habe. Dafür gibts sogar eine Ehrenurkunde (lacht). Die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz ist eine der ersten Kammern die hier die Prüfungen abnimmt. Dieses Jahr durfte ich schon die nächsten angehenden Meisterinnen prüfen, da ich jetzt ehrenamtlich im Prüfungsausschuss bin.

Jetzt zur Selbständigkeit!
Eigentlich wollte ich nie selbständig sein! Ich habe immer gesagt ich will wissen was am Monatsende auf meinem Konto steht. Aber ich brauche halt immer ein Ziel vor Augen, und ich habe dreieinhalb Jahre als angestellte Kosmetikerin gearbeitet. Ich war auch immer mit Leib und Seele dabei. Und immer wieder haben Kunden gesagt "warum machst du dich nicht selbständig, du bist immer voll dabei, arbeitest so viel - das kannst du doch auch in Deinem eigenen Unternehmen". Damit wurden die ersten Samen gesät und 2010 habe ich dann den Sprung gewagt. Und ich freue mich auf meine Arbeit, jeden Tag.

Wie viel arbeitest Du?
Gute Frage (lacht). Ich zähls nicht! Denn: wo hört das Privatleben auf und wo fängt die Arbeit an? Das finde ich etwas "schwimmend". Für mich ist Arbeit nicht immer Arbeit! Weil ich mit so vielen tollen Menschen in Berührung komme... ich habe auch viele Stammkunden, und neben der Arbeit habe ich ab und zu mal ein privates Pläuschchen. Ich zähle da die Stunden nicht. Auch nicht wenn ich abends mal im Büro bin oder an einem Wochenende auf einer Fortbildung - das sind für mich immer schöne Stunden!

Wie siehts denn dann mit Urlaub aus, besonders während der Meister-Ausbildung?
Ich sage immer eine gute Kosmetikerin muß auch erholt sein. Einmal im Jahr gönne ich mir eine Woche am Meer, das brauche ich auch. Ansonsten ist das mal ein langes Wochenende, aber wenn man sich auch gar nicht so sehr stressen lässt von seiner Arbeit, dann hat man auch gar nicht das starke Gefühl daß man in den Urlaub fahren muß. Alle paar Wochen brauche ich dann aber mal einen "Isolationstag", so nenne ich das, da gehe ich maximal Spazieren. Das ist ein Tag nur für mich. Da laufe ich in Jogginghose rum, und wenn ich nix machen will dann mache ich auch nichts! Aber nach einem Tag ist's dann auch wieder gut, sonst wird's mir langweilig (lacht). Gestern war so ein Tag. Ich war daheim, mit meinen Mietzen im Garten, abends noch in der Sauna, und habe dann super geschlafen. Danach bin ich perfekt erholt.

Du hast jetzt eine Mitarbeiterin. Haben sich auch Männer bei dir beworben?
Ich hatte tatsächlich mal eine Bewerbung von einem Mann, das ist aber schon ein paar Jahre her. Das waren aber unabhängig davon nicht so die Qualifikationen die ich gesucht habe.

Hast Du mehr Männer als Kunden oder mehr Frauen?
Nach wie vor mehr Frauen, definitiv. Die Männer kommen meistens über ihre Frauen, wie Du ja auch (lacht). Die Männer sind aber zunehmend interessierter am Thema Kosmetik und Schönheit. Es gibt Männer die zum Beispiel mit Pediküre angefangen haben, dann vielleicht mal Augenbrauen-Zupfen, und wenn man dann "schon mal im Gesicht ist" dann kann man auch mal eine Gesichtsbehandlung machen. Das finden die dann sehr entspannend, sehen dann auch den Effekt - und kommen gerne wieder.

Wie sehe ich denn anders aus nach einer Gesichtsbehandlung?
Die Haut sieht frischer aus, die Haut ist viel strahlender, die Gesichtszüge wirken gelöster durch die Entspannung.

Was kannst Du am besten?
Ich würde sagen ich bin ein Multitalent. Lachen (lacht). Und meistens wirkt das auch sehr ansteckend. Ich kann gut Fröhlichkeit verteilen! Ich habe Kunden da erzählen wir uns gegenseitig Witze! Da wird gekichert und gegackert! Aber ansonsten würde ich sagen was in meiner Preisliste steht kann ich auch sehr gut! Nur dann nehme ich das in mein Programm auf, wenn ich es gut kann. Es gibt vielleicht Dinge die ich lieber mache als andere, aber auch die welche ich nicht so gerne mache mache ich gut!

Kannst Du gut verkaufen?
Ja. Wobei ich nicht die klassischen Verkaufsgespräche mache. Ich kenne das in der Theorie. Es wird vielleicht ein gewisser Teil in meinem Gespräch sein. Aber nur wenn jemand wirklich etwas will dann bekommt er das von mir. Fragen beantworte ich gerne. Aber z.B. Kunden die mit einem Hautproblem zu mir kommen wissen dass sie mit der Behandlung zu hause nicht alles perfekt machen. Ich sage dann was man Minimum benötigt, was man optional dazunehmen kann. Das finden die meisten richtig gut und kaufen sogar noch etwas aus dem Zusatzprogramm. Die Menschen merken daß ich ihnen was Gutes tun möchte, und weil viele Kunden auf Empfehlung kommen bringen mir auch Neukunden oft schon ein sehr großes Vertrauen entgegen. Ich würde eher sagen ich verkaufe durch Sympathie und Fachwissen.

Was würdest Du machen wenn Du nicht mehr arbeiten müsstest?
Ich würde trotzdem noch ein bischen arbeiten wollen. Aber wohl nicht mehr in dem großen Umfang wie jetzt! Ich würde kürzer treten und mich vielleicht mehr meiner privaten Kreativität hingeben. Ich male sehr gerne, wobei ich oft nicht dazu komme. Ich habe vor zwei Jahren angefangen Golf zu spielen, das ist auch sehr zeitintensiv, das würde ich wahrscheinlich mehr betreiben. Und mir vielleicht sogar noch ein anderes Hobby suchen weil ich ja gerne Neues ausprobiere - das könnte ich mir auch vorstellen. Oder Reisen. Ich glaube mir würde erst etwas einfallen wenn ich Zeit hätte mir da Gedanken darüber zu machen. Und dann ginge es mir wahrscheinlich wie den Rentnern die nach ihrem Berufsleben noch weniger Zeit haben als vorher!

Was hast Du heute noch vor?
Heute wollte ich noch zum Haubensak fahren weil ich eine neue Terassenüberdachung habe und da muß noch Dekoration dran! Und da wollte ich heute noch gucken.



Vielen Dank Anja für das Interview!
Hier ist noch die Internetseite:
www.anja-kosmetik.de


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